Gegen das Vergessen
80 Jahre nach den großen Deportationen Wiesbadener Jüdinnen und Juden
Vor 80 Jahren wurden über 700 Wiesbadener Jüdinnen und Juden in die Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. An die drei großen Deportationen wird die Ausstellung
„Gegen das Vergessen“ erinnern. In deren Rahmen präsentiert das Aktive Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte seine Erinnerungsblätter. Seit 2003 veröffentlicht das Aktive Museum in diesem Projekt regelmäßig Biografien von Wiesbadener Jüdinnen und Juden, die in der Shoah ermordet wurden.
Am 23. Mai 1942 wurden 26 Personen, am 1. Juni etwa 360 vorwiegend junge Familien und am 1. September 1942 nochmals 360 hauptsächlich ältere Jüdinnen und Juden deportiert. Hinter den Zahlen verbergen sich Namen und Schicksale. Es waren Familien, Alleinstehende, junge und alte Menschen, die 1942 in der geschändeten Synagoge in der Friedrichstraße ausharren mussten und dann unter Polizeibewachung zum Wiesbadener Schlachthof gebracht wurden. Hier mussten sie Züge besteigen, die sie in die Konzentrationslager brachten. Nur ganz wenige überlebten die Shoah. Die Erinnerungsblätter sollen die Namen der Menschen vor dem Vergessen bewahren.